alles über Hypokalziämie
Hypokalzämie – Übersicht
Definition:
Hypokalzämie bezeichnet einen erniedrigten Kalziumspiegel im Blut. Normalerweise liegt der Gesamtcalciumspiegel im Serum bei etwa 2,2–2,6 mmol/L (8,8–10,4 mg/dL). Von Hypokalzämie spricht man meist, wenn der Serumkalziumwert unter 2,2 mmol/L fällt.
Physiologie des Kalziums:
- Ca²⁺ ist ein essentieller Mineralstoff, wichtig für Muskelkontraktion, Nervenleitung, Blutgerinnung, Knochenaufbau und hormonelle Signalwege.
 - Es liegt im Blut zu etwa 40% an Proteine (vor allem Albumin) gebunden vor, rund 50% ist physiologisch aktives ionisiertes Kalzium.
 
Ursachen der Hypokalzämie:
Man differenziert primär 3 Gruppen:
- 
Verminderte Calciumzufuhr oder -aufnahme
- Mangelnde Ernährung (z.B. Vitamin-D-Mangel führt zu reduzierter Calciumresorption im Darm)
 - Malabsorptionssyndrome (Zöliakie, Morbus Crohn)
 - Chronische Nierenerkrankungen (verminderte Synthese von Calcitriol)
 
 - 
Vermehrter Calciumverlust
- Akute Pankreatitis (Calcium wird durch Fette im Pankreassekret gebunden und ausgeschieden)
 - Hypoparathyreoidismus (verminderte Parathormonproduktion → verminderte Mobilisierung von Calcium aus Knochen)
 - Pseudohypoparathyreoidismus (Parathormonresistenz)
 
 - 
Verteilungsveränderungen oder Bindungsveränderungen
- Akute alkalose (Calciumbindung an Albumin nimmt zu → ionisiertes Ca²⁺ sinkt)
 - Hyperventilation
 - Massive Transfusionen (Citrat bindet Calcium)
 - Hypoalbuminämie (reduziertes gebundenes Calcium, ionisiertes Calcium meist normal)
 
 
Klinische Symptome:
Symptomatik hängt vom Schweregrad und dem Tempo des Absinkens ab:
- Neuromuskuläre Reizbarkeit: Parästhesien, Kribbeln an Händen, Füßen und um den Mund
 - Muskelkrämpfe, Tetanie, Chvostek-Zeichen (Gesichtsmuskelzucken nach Beklopfen des N. facialis)
 - Trousseau-Zeichen (Fingerdruck von Blutdruckmanschette → Muskelkrämpfe in Hand)
 - Kognitive Störungen, Verwirrtheit, Krampfanfälle
 - Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung im EKG)
 - Seltener: Bronchospasmus, Laryngospasmus
 
Diagnostik:
- Serumgesamtkalzium und ionisiertes Calcium messen (wichtig, da Albumin-Konzentration für Interpretation wichtig ist)
 - Serumalbumin bestimmen
 - Parathormon (PTH), Vitamin D (25-OH-Vitamin D, Calcitriol)
 - Phosphatwerte (erhöht bei Hypoparathyreoidismus)
 - Magnesium (Hypomagnesiämie kann Hypokalzämie verursachen)
 - EKG (QT-Intervall-Verlängerungen)
 
Therapie:
- Akut: Bei schweren Symptomen oder ionisiertem Calcium <1.1 mmol/L intravenöse Calciumgabe (Calciumgluconat oder Calciumchlorid), langsam und unter EKG-Kontrolle
 - Ursachenbehandlung:  
- Vitamin-D-Substitution (bei Vitamin-D-Mangel)
 - Mg²⁺-Substitution bei Hypomagnesiämie
 - Behandlung des Hypoparathyreoidismus mit Calcium und aktivem Vitamin-D (Calcitriol)
 - Bei chronischer Niereninsuffizienz ggf. Phosphatkarenz, Vitamin-D-Analoga
 
 
Prognose:
- Abhängig von Ursache und Behandlung
 - Akute schwere Hypokalzämie lebensbedrohlich, chronische häufig asymptomatisch
 
Wenn Du möchtest, kann ich detaillierter auf einzelne Aspekte eingehen, z.B. Ursachen, Laborwerte oder Management.
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