wie führt Hypertonie zu hypertensive retinopathie
Hypertonie (Bluthochdruck) führt zur hypertensiven Retinopathie durch chronisch erhöhte Blutdruckwerte, die die kleinen Blutgefäße (Kapillaren, Arteriolen) in der Netzhaut (Retina) schädigen. Der Mechanismus lässt sich folgendermaßen erklären:
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Vasokonstriktion (Gefäßverengung):
Als kurzfristige Reaktion auf den erhöhten Blutdruck ziehen sich die Gefäße in der Retina verengt zusammen, um den Blutfluss zu regulieren. -
Gefäßwandverdickung:
Bei chronischer Hypertonie verdickt sich die Gefäßwand infolge von Hypertrophie der glatten Muskelzellen und der Ablagerung von hyalinem Material. Dies führt zu einer vermehrten Wandsteifigkeit. Die kleine Arteriolen können dadurch typischerweise auch an Stellen der Gefäßverzweigung stark verengt oder „gespiegelt“ erscheinen (sog. „Salmon spots“). -
Durchlässigkeitsstörungen und Ischämie:
Die geschädigten Gefäßwände werden durchlässiger, es kommt zu Flüssigkeitsaustritt (Ödeme) und Mikroblutungen (z.B. Flame-Hämorrhagien). Die Minderdurchblutung (Ischämie) der Netzhaut kann zu weiteren Schäden führen, wie z.B. einer Flüssigkeitsansammlung (Cotton-Wool-Spots) durch Mikroinfarkte. -
Weitergehende Schädigungen:
Bei länger anhaltender oder sehr hoher Hypertonie können Gefäße verschlossen oder rupturiert werden, was u.a. zu Netzhautödemen, Exsudaten, und in schweren Fällen zur Papillenödem führen kann.
Zusammenfassung:
Chronisch erhöhter Blutdruck schädigt die kleinen Netzhautgefäße durch Gefäßverengung, Wandverdickung, erhöhte Durchlässigkeit und Minderdurchblutung, was zu charakteristischen Veränderungen der Retina (hypertensive Retinopathie) führt.
Typische funduskopische Befunde sind u.a. Arteriolenverengung, Arteriosklerose, Mikroaneurysmen, Flame-shaped hemorrhages, Cotton-wool spots und in schweren Fällen Papillenödem.