Beste Struktur für einen mittelgroßen Handwerksbetrieb mit Filialen
Die optimale Organisationsstruktur für einen mittelgroßen Handwerksbetrieb mit mehreren Filialen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der Mitarbeiter, der angebotenen Leistungen, der geografischen Verteilung der Filialen und der Unternehmenskultur. Dennoch gibt es bewährte Strukturen, die sich in der Praxis bewährt haben. Hier einige Vorschläge und Überlegungen:
1. Funktionale Organisation mit Filialleiter-Ebene
Die klassische funktionale Organisation unterteilt das Unternehmen nach Tätigkeiten (z.B. Verkauf, Technik, Verwaltung).
Aufbau:
- Geschäftsführung / Inhaber
- Zentrale Verwaltung
- Buchhaltung
- Personal
- Einkauf
- Technik / Werkstatt
- Planung
- Projektleitung
- Vertrieb / Kundenservice
- Filialleiter (für jede Filiale)
- Leitung der Filiale
- Technische & kaufmännische Verantwortung vor Ort
- Mitarbeiterführung
Vorteile:
- Klare Aufgaben- und Verantwortungsbereiche
- Spezialisierung und Effizienz in den Funktionen
- Filialleiter sind zentrale Ansprechpersonen vor Ort und können flexibel auf lokale Kundenbedürfnisse reagieren
Nachteile:
- Gefahr von Informationssilos zwischen den Funktionen
- Bedarf an guter Kommunikation zwischen Zentrale und Filialen
2. Divisionalstruktur nach Filialen
Jede Filiale wird wie ein eigenes Profit-Center geführt, mit eigener Verantwortung für Umsatz und Kosten.
Aufbau:
- Geschäftsführung / Zentrale
- Filialen (jeweils mit eigenem Leiter für alle Aufgaben: Einkauf, Personal, Technik, Vertrieb)
- Unterstützung durch zentrale Abteilungen bei übergreifenden Themen (z.B. Controlling, Marketing)
Vorteile:
- Sehr hohe Kundennähe und Flexibilität
- Filialleiter haben große Handlungsspielräume und Verantwortung
- Problemlösungen sich lokal schneller umsetzen
Nachteile:
- Doppelstrukturen in jeder Filiale können zu höheren Kosten führen
- Zentrale Steuerung und Standardisierung erschwert
3. Matrixorganisation (für komplexere Strukturen)
Mitarbeiter und Aufgaben werden nach zwei Dimensionen organisiert, z.B. nach Funktionen und nach Filialen.
Aufbau:
- Funktionen (Technik, Verwaltung, Vertrieb) in der Zentrale
- Filialen mit Filialleiter
- Mitarbeiter berichten teils an Funktionsleiter, teils an Filialleiter
Vorteile:
- Kombination von Effizienz (durch Funktionen) und Flexibilität (Filialen)
- Verbesserte Ressourcenverteilung und Wissensaustausch
Nachteile:
- Komplexe Führungssituation: eventuell Mehrfachunterstellung
- Bedarf an klaren Regelungen und guter Kommunikation
Empfehlungen für einen mittelgroßen Handwerksbetrieb mit Filialen
- Funktionale Organisation mit klaren Zuständigkeiten in der Zentrale plus starke Filialleiter-Ebene ist meist die praktikabelste Lösung.
- Die Filialleiter sollten operativ autonom genug sein, um auf lokale Marktbedürfnisse einzugehen, aber zentral gesteuert werden, insbesondere bei Finanzen, Qualitätsstandards und strategischen Vorgaben.
- Einführung eines regelmäßigen Berichtswesens (KPI, Umsatz, Kosten, Personaleinsatz) zwischen Filialleitern und Zentrale ist wichtig.
- Nutzung moderner IT-Systeme (ERP, CRM) zur Unterstützung der Koordination.
- Bei mehr als 3-5 Filialen kann es sinnvoll sein, eine mittlere Managementebene (z.B. Regionalleiter) einzuführen.
Falls du möchtest, kann ich dir gerne eine Muster-Organisationsstruktur mit konkreten Positionen und Aufgaben beschreiben. Was genau ist dein Unternehmenstyp (z.B. Bau, Elektro, Sanitär) und wie viele Filialen hast du denn?