Was passiert, wenn man ein Papierflugzeug von der Internationalen Raumstation wirft?
Wenn man ein Papierflugzeug von der Internationalen Raumstation (ISS) „wirft“, passiert etwas ganz anderes als auf der Erde, hauptsächlich wegen der besonderen Bedingungen im Weltraum:
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Mikrogravitation: Die ISS befindet sich in einem Zustand der permanenten Schwerelosigkeit (Mikrogravitation). Das bedeutet, dass Dinge nicht so fallen wie auf der Erde. Ein Papierflugzeug, das „geworfen“ wird, erfährt keine normale Gravitationskraft, die es nach unten zieht.
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Orbitalgeschwindigkeit: Die ISS bewegt sich mit etwa 28.000 km/h um die Erde. Wenn das Papierflugzeug losgelassen wird, hat es nahezu identische Geschwindigkeit wie die Station. Es „bleibt“ deshalb im Wesentlichen auf der gleichen Bahn, auf der sich die ISS befindet.
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Kein Luftwiderstand bzw. sehr dünne Atmosphäre: In der Höhe der ISS (ca. 400 km über der Erde) gibt es eine extrem dünne Restatmosphäre. Das Papierflugzeug würde daher kaum durch Luftwiderstand abgebremst oder stabilisiert werden, wie auf der Erde. Es fliegt nicht mit aerodynamischem Auftrieb.
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Langsame Abbremsung durch Atmosphärenspuren: Obwohl die Atmosphäre dort extrem dünn ist, gibt es dennoch minimale Partikel, die das Papierflugzeug mit der Zeit abbremsen würden. Dadurch würde es langsam von der ISS-Bahn abweichen und schließlich in die dichtere Atmosphäre eintreten, wo es verglühen würde.
Fazit:
Man kann das Papierflugzeug in etwa so sehen, als ob man es sanft von der ISS „loslässt“ – es schwebt in der Nähe, bewegt sich mit annähernd der gleichen Geschwindigkeit und Bahn wie die ISS, driftet dann aber allmählich auseinander. Anders als auf der Erde würde es also nicht „fliegen“ im Sinne von Auftrieb und Stabilität durch Luftbewegung, sondern eher langsam durch die dünne Restatmosphäre gebremst werden und schließlich verglühen.
Ein Papierflugzeug aus Papier lässt sich somit im Weltraum nicht wirklich „werfen“ wie am Boden, sondern verhält sich eher wie ein lose mitgeführtes Objekt in der Umlaufbahn.