Was sind Zylinder, welche kennen Sie, zu welchen Krankheiten gehören sie und woher kommen sie

Zylinder sind sedimentäre Formen, die im Urin bei bestimmten Nierenerkrankungen auftreten können. Sie entstehen in den feinen Nierentubuli und bestehen aus Proteinen, Zellen oder anderen Bestandteilen, die sich in den Tubuli ablagern und dort verfestigen. Zylinder können Hinweise auf unterschiedliche Erkrankungen der Niere geben.

Was sind Zylinder?

  • Zylinder sind zylindrische, schattenartige Strukturen, die im Mikroskop im zentrifugierten Harn (Urinsediment) sichtbar sind.
  • Sie entstehen durch das Verfestigen von Protein (vor allem Tamm-Horsfall-Protein, das von den Tubulusepithelien gebildet wird) in den Nierentubuli.
  • In diese proteinöse Matrix können Zellen, Zelltrümmer, Fett oder andere Bestandteile eingebettet werden.

Arten von Zylindern und deren Bedeutung

  1. Hyaline Zylinder

    • Bestehen fast ausschließlich aus Tamm-Horsfall-Protein.
    • Können bei gesundem Menschen nach körperlicher Belastung, Dehydration oder Fieber auftreten.
    • Oft unspezifisch, meistens keine pathologische Bedeutung.
  2. Granulierte Zylinder

    • Entstehen durch Zerfall von Zellen in den Zylindern, daher sind sie körnig (granuliert).
    • Zeigen meist eine Schädigung der Nierentubuli an.
    • Typisch bei akuter tubulärer Nekrose, Glomerulonephritis, interstitieller Nephritis.
  3. Waxy-Zylinder (wachsig)

    • Dicht, homogen und brüchig aussehend.
    • Hinweis auf chronische Nierenerkrankungen mit ausgedehnter Tubulusatrophie.
    • Vorkommen bei chronischer Glomerulonephritis, chronischer Pyelonephritis oder Endstadiumsnieren.
  4. Zylindern mit Erythrozyten (Erythrozytenzylinder)

    • Enthalten rote Blutkörperchen.
    • Zeichen für glomeruläre Blutung (Schädigung der Glomeruli).
    • Typisch bei akuter Glomerulonephritis, vaskulitischen Nierenerkrankungen.
  5. Zylindern mit Leukozyten (Leukozytenzylinder)

    • Enthalten weiße Blutkörperchen.
    • Typisch für Entzündungen im Nierentubulus und Interstitium (interstitielle Nephritis, Pyelonephritis).
  6. Epitheliumzylinder

    • Bestehen aus Tubuluszellen.
    • Zeichen für tubuläre Schädigung, z.B. bei akuter tubulärer Nekrose.
  7. Fettzylinder

    • Enthalten Fetttröpfchen, sehen oft wie kleine Glitzerpartikel aus (“Maltese Kreuz” unter Polarisationsmikroskop).
    • Typisch für nephrotisches Syndrom.

Zusammenfassung: Krankheiten und Zylinderarten

Zylinderart Ursprung/Bestandteil Assoziierte Krankheiten
Hyaline Zylinder Tamm-Horsfall-Protein normal, Dehydration, Fieber, Belastung
Granulierte Zylinder Zelltrümmer akute tubuläre Nekrose, Glomerulonephritis, interstitielle Nephritis
Waxy-Zylinder dichte Proteinmatrix chronische Nierenerkrankungen, Endstadiumniere
Erythrozytenzylinder Erythrozyten (rote Blutkörperchen) Glomerulonephritis, vaskulitis
Leukozytenzylinder Leukozyten Pyelonephritis, interstitielle Nephritis
Epitheliumzylinder Tubuluszellen akute tubuläre Nekrose
Fettzylinder Fetttröpfchen nephrotisches Syndrom

Woher kommen sie?

  • Die Bildung der Zylinder beginnt in den engen Lumina der Tubuli, wo Protein aus dem filtrierten Urin (z.B. Tamm-Horsfall-Protein) und Zellbestandteile koagulieren und eine Matrix bilden.
  • Zellzerfall, Entzündungen oder erhöhtes Protein im Harn begünstigen die Zylinderbildung.
  • Nach der Bildung im Tubulus werden die Zylinder mit dem Urin ausgeschieden und können im Urinsediment mikroskopisch nachgewiesen werden.

Fazit: Zylinder im Urin sind wichtige diagnostische Hinweise auf Nierenerkrankungen. Unterschiede in Art und Inhalt der Zylinder helfen dabei, die Art und Lokalisation der Nierenschädigung näher einzugrenzen.

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