Erklären Sie die Eisenaufnahme in der Körper
Gerne! Die Eisenaufnahme im Körper erfolgt hauptsächlich im Dünndarm, speziell im Duodenum (Zwölffingerdarm). Hier ist eine detaillierte Erklärung des Prozesses:
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Form des Eisens in der Nahrung
Eisen liegt in der Nahrung meist in zwei Formen vor:- Hämeisen (Fe²⁺/Fe³⁺ in Häm-Molekülen): Kommt hauptsächlich in Fleisch vor und wird effizienter aufgenommen.
- Nicht-Hämeisen (meist Fe³⁺): Kommt vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vor und wird weniger effizient aufgenommen.
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Reduktion von Eisen
Nicht-Hämeisen liegt meistens in der Fe³⁺-Form (Eisen(III)) vor, die schlecht absorbiert wird. An der Bürstensaummembran der Enterozyten (Dünndarmzellen) wird Fe³⁺ durch ein Enzym namens Dcytb (Duodenale Cytochrom B) zu Fe²⁺ (Eisen(II)) reduziert, das besser aufgenommen werden kann. -
Transport durch die Darmwand
- Hämeisen wird durch einen speziellen Hämtransporter direkt in die Enterozyten aufgenommen, wo das Häm abgebaut wird und freies Eisen freigesetzt wird.
- Nicht-Hämeisen (Fe²⁺) wird durch den DMT1 (Divalent Metal Transporter 1) in die Enterozyten transportiert.
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Verwendung oder Speicherung in der Zelle
Innerhalb der Enterozyten kann das Eisen:- Sofort in die Blutbahn abgegeben werden,
- Temporär in Form von Ferritin (Eisenspeicherprotein) gespeichert werden.
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Absorption ins Blut
Für den Export von Eisen aus der Enterozyte ins Blut ist das Protein Ferroportin verantwortlich. Dabei wird Fe²⁺ aus der Zelle transportiert. -
Oxidation und Bindung an Transferrin
Im Blut wird Eisen durch das Enzym Hephaestin wieder zu Fe³⁺ oxidiert und anschließend an das Transportprotein Transferrin gebunden. Transferrin transportiert das Eisen zu verschiedenen Körperzellen, insbesondere zum Knochenmark für die Erythropoese (Bildung roter Blutkörperchen). -
Regulation der Eisenaufnahme
Die Eisenaufnahme wird durch das Hormon Hepcidin reguliert, das von der Leber produziert wird. Hepcidin hemmt Ferroportin und vermindert dadurch die Eisenfreisetzung aus der Enterozyten in die Blutbahn. Bei Eisenmangel wird Hepcidinspiegel niedrig, was die Eisenaufnahme erhöht; bei Eisenüberschuss oder Entzündungen steigt Hepcidin und verringert die Eisenaufnahme.
Zusammenfassung:
Eisen wird vor allem im Duodenum aufgenommen. Hämeisen wird direkt in Enterozyten transportiert, Nicht-Hämeisen wird zuerst zu Fe²⁺ reduziert und dann durch DMT1 aufgenommen. Nach dem Transport ins Blut wird Eisen an Transferrin gebunden und zu den Zielzellen gebracht. Die Aufnahme wird durch das Hormon Hepcidin streng kontrolliert.
Falls Sie noch Fragen haben oder Details wünschen, lassen Sie es mich wissen!