Ich möchte Filme auf YouTube einstellen. Wo kann ich die Lizenzen kaufen um dies mit gewerblichen Nutten tun zu dürfen und was kosten diese ca?
Um Filme auf YouTube für gewerbliche Nutzung (z. B. Monetarisierung, Werbung oder geschäftliche Zwecke) hochzuladen, benötigen Sie entweder lizenzfreie Filme, die explizit für kommerzielle Nutzung freigegeben sind, oder Sie müssen entsprechende Lizenzen von den Rechteinhabern erwerben. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über Quellen, bei denen Sie lizenzfreie Filme oder Lizenzen für Filme kaufen können, sowie eine Einschätzung der Kosten und wichtige Hinweise zum Urheberrecht in Deutschland.
1. Quellen für lizenzfreie Filme und Lizenzen
a) Lizenzfreie Filme (Royalty-Free oder Creative Commons)
Lizenzfreie Filme oder solche unter Creative Commons (z. B. CC-BY oder CC0) können für gewerbliche Nutzung geeignet sein, sofern die Lizenzbedingungen dies erlauben. Hier sind die besten Quellen:
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Internet Archive (archive.org):
- Beschreibung: Enthält eine Sammlung gemeinfreier Filme (Public Domain), wie Stummfilmklassiker (z. B. „Metropolis“ von 1927) oder historische Dokumentationen, die oft für gewerbliche Nutzung freigegeben sind.
- Kosten: Kostenlos, da gemeinfreie Werke keine Lizenzgebühren erfordern.
- Nutzung: Prüfen Sie, ob der Film tatsächlich gemeinfrei ist (in Deutschland 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers, § 64 UrhG). Beachten Sie, dass Musik oder andere Elemente im Film separate Rechte haben können.
- Link: archive.org/details/movies
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Pond5 (Public Domain und Royalty-Free Sektion):
- Beschreibung: Bietet eine große Auswahl an lizenzfreien Videos und gemeinfreien Filmen. Viele Inhalte sind für kommerzielle Nutzung geeignet.
- Kosten: Royalty-Free-Videos kosten ca. 20–100 € pro Clip, abhängig von Auflösung (HD, 4K) und Lizenztyp (Standard oder erweitert). Gemeinfreie Inhalte sind kostenlos, aber selten vollständige Filme.
- Nutzung: Die Standardlizenz erlaubt oft die Nutzung auf YouTube, einschließlich Monetarisierung, ohne zusätzliche Gebühren. Prüfen Sie die Lizenzbedingungen für Einschränkungen (z. B. Weiterverkauf verboten).
- Link: pond5.com
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Shutterstock:
- Beschreibung: Bietet lizenzfreie Stockvideos und kurze Filme, die für kommerzielle Nutzung auf YouTube geeignet sind.
- Kosten: Einzelne Videoclips kosten ca. 50–150 € (Standardlizenz). Abonnements (z. B. Flex 25) ermöglichen Downloads von 2–6 Videos für ca. 60–100 € pro Monat. Erweiterte Lizenzen für größere Projekte kosten ca. 179–329 € pro Clip.
- Nutzung: Die Standardlizenz erlaubt Nutzung in YouTube-Videos, Social Media und Werbung. Erweiterte Lizenzen decken TV, Film oder Apps ab.
- Link: shutterstock.com/video
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iStock by Getty Images:
- Beschreibung: Bietet lizenzfreie Videos in HD und 4K, die für kommerzielle Nutzung auf YouTube geeignet sind. Enthält Clips, Animationen und B-Roll-Material.
- Kosten: Einzelne Clips kosten ca. 30–170 € (je nach Auflösung). Abonnements bieten 10–25 Videos für ca. 60–200 € pro Monat. Erweiterte Lizenzen kosten ca. 200–400 € pro Clip.
- Nutzung: Standardlizenz erlaubt Nutzung in YouTube-Videos, Werbung und Social Media. Kein Ablaufdatum für Downloads während eines Abos.
- Link: istockphoto.com/video
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Coverr:
- Beschreibung: Bietet kostenlose lizenzfreie Videos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzung, ideal für YouTube.
- Kosten: Kostenlos, keine Namensnennung erforderlich.
- Nutzung: Videos dürfen bearbeitet, aber nicht unverändert weiterverkauft werden. Geeignet für Monetarisierung auf YouTube.
- Link: coverr.co
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Pexels Videos:
- Beschreibung: Kostenlose Videoclips unter einer Lizenz, die kommerzielle Nutzung ohne Namensnennung erlaubt. Meist kurze Clips, keine vollständigen Filme.
- Kosten: Kostenlos.
- Nutzung: Geeignet für YouTube-Monetarisierung, aber prüfen Sie, ob der Clip urheberrechtlich geschützte Elemente (z. B. Musik) enthält.
- Link: pexels.com/videos
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Mixkit:
- Beschreibung: Kostenlose lizenzfreie Videos für kommerzielle Nutzung, ideal für B-Roll oder kurze Sequenzen.
- Kosten: Kostenlos.
- Nutzung: Erlaubt Monetarisierung auf YouTube, keine Namensnennung erforderlich.
- Link: mixkit.co
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YouTube Creative Commons:
- Beschreibung: Videos, die unter CC-BY hochgeladen wurden, können für kommerzielle Nutzung verwendet werden, sofern der Urheber genannt wird.
- Kosten: Kostenlos.
- Nutzung: Nutzen Sie den Filter „Creative Commons“ in der YouTube-Suche. Prüfen Sie die Videobeschreibung auf die genaue Lizenz (CC-BY erlaubt kommerzielle Nutzung, CC-BY-NC nicht).
- Link: youtube.com (Suche mit Filter „Creative Commons“).
b) Lizenzkauf für urheberrechtlich geschützte Filme
Wenn Sie spezifische Filme (z. B. Blockbuster, Klassiker oder neue Veröffentlichungen) gewerblich auf YouTube nutzen möchten, müssen Sie Nutzungsrechte von den Rechteinhabern (z. B. Filmstudios, Verleihfirmen) erwerben. Dies ist komplex und teuer.
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Filmstudios und Verleihfirmen:
- Beschreibung: Große Studios wie Warner Bros., Universal Pictures oder Disney sowie deutsche Verleiher wie Constantin Film oder Leonine Distribution vergeben Lizenzen für die Nutzung ihrer Filme.
- Kosten: Preise variieren stark je nach Film, Bekanntheit und Nutzungsumfang (z. B. YouTube-Streaming, Monetarisierung). Für einen bekannten Film können Lizenzen mehrere Tausend bis Zehntausende Euro kosten. Beispiel: Eine Lizenz für einen älteren Film könnte 1.000–10.000 € kosten, für aktuelle Blockbuster deutlich mehr.
- Vorgehen: Kontaktieren Sie den Rechteinhaber direkt (meist über den Vertrieb oder die Lizenzabteilung). Geben Sie an: Filmtitel, Nutzungszeitraum, Plattform (YouTube), Monetarisierung ja/nein, erwartete Reichweite. Eine professionelle Anfrage ist entscheidend.
- Link: Recherchieren Sie die Rechteinhaber über die Film-Credits oder Plattformen wie IMDb Pro.
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GEMA und Verwertungsgesellschaften:
- Beschreibung: Wenn ein Film Musik enthält, müssen Sie zusätzlich die Rechte für die Musik klären, da YouTube einen Lizenzvertrag mit der GEMA hat, der private Uploads abdeckt, aber nicht unbedingt gewerbliche Nutzung mit Monetarisierung.
- Kosten: Lizenzgebühren für Musik variieren je nach Bekanntheit des Songs und Nutzungsumfang (z. B. 100–1.000 € pro Titel für YouTube-Nutzung). Für gemeinfreie Musik (Komponist seit >70 Jahren verstorben) fallen keine Gebühren an, aber Leistungsschutzrechte (z. B. für Aufnahmen) müssen geprüft werden.
- Link: gema.de
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YouTube selbst (Filme kaufen/ausleihen):
- Beschreibung: YouTube bietet Filme zum Kauf oder zur Ausleihe an, aber diese Lizenzen gelten nur für private Nutzung, nicht für gewerbliche Veröffentlichung oder Monetarisierung.
- Kosten: Kaufpreise für Filme liegen bei 5–20 € (SD/HD), Ausleihe bei 3–5 €. Diese gelten jedoch nicht für das Hochladen oder Monetarisieren.
- Link: youtube.com/store
c) Plattformen für spezialisierte Inhalte
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FootageCrate:
- Beschreibung: Bietet lizenzfreie Videoeffekte, Animationen und Stock-Footage für kommerzielle Nutzung.
- Kosten: Kostenlose Inhalte verfügbar (manchmal mit Namensnennung), Premium-Clips kosten ca. 10–50 €.
- Nutzung: Geeignet für YouTube-Videos, insbesondere für Effekte oder B-Roll-Material.
- Link: footagecrate.com
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Cute Stock Footage:
2. Kostenübersicht
- Gemeinfreie Filme (z. B. Internet Archive): 0 €, aber begrenzte Auswahl (alte Klassiker).
- Lizenzfreie Stockvideos (Shutterstock, iStock, Pond5):
- Einzelclips: 20–150 € (Standardlizenz), 179–400 € (erweiterte Lizenz).
- Abonnements: 60–200 € pro Monat für 2–25 Videos.
- Kostenlose Plattformen (Coverr, Pexels, Mixkit): 0 €, aber meist kurze Clips, keine vollständigen Filme.
- Urheberrechtlich geschützte Filme:
- Lizenzen für bekannte Filme: 1.000–10.000+ €, je nach Film und Nutzungsumfang.
- Musiklizenzen: 100–1.000+ € pro Titel, abhängig von Bekanntheit und Nutzung.
- Zusätzliche Kosten: Rechtliche Beratung (z. B. durch einen Medienanwalt) kann 100–300 € pro Stunde kosten, falls komplexe Lizenzverträge geprüft werden müssen.
3. Wichtige Hinweise zum Urheberrecht
- Gemeinfreiheit prüfen:
- Creative Commons:
- YouTube-Richtlinien:
- YouTube’s Content ID-System erkennt urheberrechtlich geschützte Inhalte. Auch bei lizenzfreien Filmen können Musik oder andere Elemente fälschlicherweise markiert werden. Halten Sie Lizenzdokumentationen bereit, um Einsprüche zu klären.
- Bei Verstößen gegen das Urheberrecht drohen Abmahnungen, Entmonetarisierung oder Kontosperrung.
- Musik im Film:
- Zitatrecht (§ 51 UrhG):
4. Praktische Schritte
- Ziel definieren:
- Möchten Sie vollständige Filme (z. B. Klassiker, Dokumentationen) oder kurze Clips (z. B. B-Roll, Animationen) hochladen? Für vollständige Filme sind gemeinfreie Inhalte oder teure Lizenzen erforderlich.
- Quelle auswählen:
- Für kostenlose Inhalte: Internet Archive, Coverr, Pexels, Mixkit.
- Für lizenzfreie Stockvideos: Shutterstock, iStock, Pond5.
- Für bekannte Filme: Kontaktieren Sie den Rechteinhaber (Studio/Verleih).
- Lizenzbedingungen prüfen:
- Lesen Sie die Lizenzvereinbarungen genau, insbesondere zu Monetarisierung, Bearbeitung und Verbreitung.
- Dokumentieren Sie alle Lizenzen für mögliche YouTube-Einsprüche.
- Musikrechte klären:
- Rechtliche Beratung:
- Bei Unsicherheiten konsultieren Sie einen Fachanwalt für Medienrecht. Einige Anwälte bieten Unterstützung bei Lizenzstreitigkeiten an, z. B. Haintz Media Law (empfohlen in X-Posts).
5. Empfehlungen
- Für kleine Budgets: Nutzen Sie kostenlose Plattformen wie Coverr, Pexels oder Mixkit für kurze Clips, die für YouTube-Monetarisierung geeignet sind. Gemeinfreie Filme vom Internet Archive sind ideal für historische Inhalte.
- Für professionelle Projekte: Kaufen Sie lizenzfreie Videos von Shutterstock, iStock oder Pond5. Standardlizenzen (20–150 € pro Clip) reichen für YouTube-Monetarisierung.
- Für bekannte Filme: Kontaktieren Sie Rechteinhaber direkt, aber rechnen Sie mit hohen Kosten und komplexen Verhandlungen.
- Vermeiden Sie Risiken: Laden Sie keine Filme hoch, deren Rechte unklar sind. YouTube kann Videos entmonetarisieren oder Ihren Kanal sperren bei wiederholten Verstößen.
6. Fazit
Lizenzfreie Filme für gewerbliche Nutzung auf YouTube finden Sie bei Plattformen wie Internet Archive (kostenlos, gemeinfrei), Shutterstock, iStock, Pond5 (20–400 € pro Clip) oder kostenlosen Anbietern wie Coverr, Pexels und Mixkit. Für urheberrechtlich geschützte Filme müssen Sie Lizenzen direkt von Studios oder Verleihfirmen erwerben, was 1.000–10.000+ € kosten kann. Klären Sie stets Musikrechte separat, und bewahren Sie Lizenzdokumente auf. Für rechtliche Sicherheit empfiehlt sich die Beratung durch einen Medienanwalt, z. B. Haintz Media Law.
Falls Sie spezifische Filmgenres, Budgetgrenzen oder weitere Details angeben können, kann ich die Empfehlungen weiter anpassen!