Warum sind die Versandkosten aus China so günstig?

Die Versandkosten aus China sind aus mehreren Gründen besonders günstig:

1. Subventionen durch die chinesische Regierung:
   China fördert den Export aktiv, unter anderem durch staatliche Unterstützung für Logistikunternehmen und Postdienstleister. Programme wie "China Post Subsidy" ermöglichen es, internationale Versandkosten niedrig zu halten.

2. Massenproduktion und Skaleneffekte:
   Als weltgrößter Exporteur profitiert China von extremen Mengenrabatten bei Transportdienstleisten (z. B. Schiffsfracht, Luftfracht). Die hohe Nachfrage drückt die Kosten pro Einheit.

3. Sonderabkommen mit der UPU (Weltpostverein):
   China gilt als "Entwicklungsland" innerhalb der UPU, was niedrigere Gebühren für den internationalen Postversand (z. B. ePacket) ermöglicht. Industrieländer wie die USA oder Deutschland subventionieren dadurch indirekt den Import aus China.

4. Geringe Arbeits- und Betriebskosten:
   Die Löhne in chinesischen Logistikzentren sind vergleichsweise niedrig, was sich auf die Gesamtkosten auswirkt.

5. Direktversand ohne Zwischenhändler:
   Viele chinesische Hersteller verkaufen direkt über Plattformen wie AliExpress oder Wish und sparen sich Handelsmargen, die sonst in den Versandpreis einfließen würden.

6. Kosteneffiziente Transportrouten:
   China hat hochoptimierte Lieferketten, insbesondere für kleine Pakete. Der Großteil des Versands erfolgt per Schiff oder Sammel-Luftfracht, was günstiger ist als Einzelsendungen.

7. Wettbewerbsdruck:
   Auf Plattformen wie eBay oder Amazon konkurrieren chinesische Händler stark über den Preis – inklusive "kostenlosem Versand", der faktisch in den Produktkosten versteckt ist.

Kritik:
Dieses System wird oft als unfaire Subventionspraxis kritisiert, insbesondere von Händlern in Zielländern, die höhere Versandkosten tragen müssen. Die USA sind z. B. 2020 aus dem UPU-Abkommen für China ausgestiegen, um eigene Postgebühren durchzusetzen.