Die deutsche Bevölkerungszahl hat sich über viele Jahre hinweg nicht verändert – liegt das an der Einwanderungspolitik?
Die relativ stabile Bevölkerungszahl in Deutschland in den letzten Jahren ist tatsächlich maßgeblich auf Einwanderung zurückzuführen. Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung aufgrund der niedrigen Geburtenrate und der alternden Gesellschaft schrumpfen. Hier sind die wichtigsten Punkte:
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Natürliche Bevölkerungsentwicklung:
Seit den 1970er Jahren liegt die Geburtenrate in Deutschland unter dem Bestandserhaltungsniveau (etwa 1,5 Kinder pro Frau). Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung langfristig zurückgehen, da mehr Menschen sterben als geboren werden. -
Rolle der Migration:
Die Nettozuwanderung (Differenz zwischen Zuzügen und Fortzügen) gleicht das Geburtendefizit aus. Besonders in den 2010er Jahren, etwa durch die Flüchtlingsmigration (2015/2016) und die EU-Binnenmigration (z. B. aus Osteuropa), stieg die Bevölkerungszahl zeitweise. -
Demografischer Wandel:
Trotz Stabilisierung der Gesamtzahl altert die Gesellschaft, da die Zuwanderer im Durchschnitt jünger sind als die deutsche Bevölkerung. Langfristig bleibt die demografische Herausforderung bestehen. -
Politische Steuerung:
Die Einwanderungspolitik beeinflusst die Bevölkerungsentwicklung, etwa durch gezielte Anwerbung von Fachkräften oder humanitäre Aufnahme. Ohne solche Maßnahmen wäre der Rückgang stärker spürbar.
Fazit: Ja, die Einwanderung ist der Hauptgrund, warum die Bevölkerungszahl Deutschlands nicht sinkt. Allerdings ist dies kein Selbstläufer – langfristige Stabilität erfordert weiterhin eine aktive Steuerung von Migration und Integration.