Wann war Greenland grün?
Der Name "Greenland" (Grönland) stammt von den Wikingern, die die Insel im späten 10. Jahrhundert erreichten. Der Überlieferung nach soll Erik der Rote den Namen gewählt haben, um Siedler anzulocken, obwohl weite Teile der Insel heute eisbedeckt sind.
Ob Grönland tatsächlich einmal „grün“ war, ist von der Klimageschichte abhängig:
-
Ende der letzten Eiszeit (vor etwa 11.000 Jahren): Nach der letzten Eiszeit war das Klima deutlich wärmer, und große Teile Grönlands waren eisfrei bzw. mit Vegetation bedeckt. In dieser Zeit könnte die Insel vergleichsweise „grün“ gewesen sein.
-
Holozän-Klimaanomalie (ca. 9.000 bis 5.000 Jahre vor heute): In dieser Periode war das Klima oft wärmer als heute, so dass in einigen Gebieten Grönlands mehr Pflanzenwuchs möglich war. Trotz des Namens gab es aber keine großflächigen grünen Wälder, sondern eher Tundra und niedrig wachsende Pflanzen.
-
Mittelalterliche Warmzeit (ca. 950–1250 n. Chr.): Zu Zeiten der Wikinger war das Klima etwa milder, insbesondere an der Südküste, was die Besiedlung ermöglichte.
Heute ist Grönlands Landmasse überwiegend von einer dicken Eisschicht bedeckt, allerdings gibt es an den Küsten im Sommer grüne Küstenbereiche, in denen Gras und Moose wachsen.
Zusammenfassung: Grönland war zu bestimmten wärmeren Phasen nach der letzten Eiszeit und in der Mittelalterlichen Warmzeit zumindest teilweise „grüner“ als heute, jedoch nie eine durchgängig grüne Insel wie der Name vermuten lässt. Der Name wurde vermutlich aus werbetechnischen Gründen gewählt.